Inhalt
Die vierzehnjährige
Aurora Jackson freut sich, dass Ihr ältere Schwester Topaz sie eingeladen hat,
mit ihr und ihren Freunden zelten zu fahren. Beim Ausflug merkt sie jedoch,
dass Topaz sie eigentlich gar nicht dabei haben wollte und Aurora stellt fest,
dass sie sich zur Gruppe auch gar nicht so richtig zugehörig fühlt. Der Abend
endet für alle in einem Alkohol- und Drogenrausch.
Am
nächsten Morgen ist Aurora spurlos verschwunden und keiner der verbliebenen
sechs scheint eine Ahnung zu haben, was mit ihr geschehen ist…
30
Jahre später wird an diesem Zeltplatz Auroras Leiche gefunden und der leitende
Inspektor Sheen muss einen fast vergessenen Fall wiederaufnehmen. Haben die
sechs Freunde seinerzeit etwas verschwiegen und kennt einer von ihnen die
Wahrheit?
Meine Meinung
Der
Roman „Bis ihr sie findet“ ist das Debüt der britischen Autorin Gytha Lodge.
Diese startet mit einigen Schwächen aber auch guten Abschnitten in das Autorensein.
Diese startet mit einigen Schwächen aber auch guten Abschnitten in das Autorensein.
Der
Fall ist klassisch. Freunde feiern, haben Sex, nehmen Drogen und trinken
Alkohol. Ein Mädchen verschwindet und wird Jahre nach dem Abend Tod
aufgefunden. Keiner der Beteiligten möchte etwas gesehen oder Schuld an dem Verschwinden
haben.
Gytha Lodge greift damit eine sehr typische Storyline für ihren Roman auf in der einige Passagen wie reine Willkür wirken.
Gytha Lodge greift damit eine sehr typische Storyline für ihren Roman auf in der einige Passagen wie reine Willkür wirken.
Im
Wechsel mit den gegenwärtigen Ermittlungen wird nach und nach erzählt, was in
der Vergangenheit wirklich passiert ist. Diese Kapitel konnten vor allem
dadurch überzeugen, dass die Geschichte aus Auroras Sicht geschildert wird. Es
war wichtig zu erfahren, wie Aurora den Abend wahrgenommen hat und wie sie sich
unter „fremden Freunden“ fühlte. Dadurch konnte man auch langsam
nachvollziehen, dass es ihr in der Situation nicht gut ging und sie eigentlich
keine Zugehörigkeit zu der Gruppe fühlt. Auch die Auflösung der Geschichte war
grausam zu lesen und man konnte genau fühlen, was Aurora durchmachen musste.
Die
Kapitel, die in der Gegenwart Platz nehmen und die Ermittlungen von Inspektor
Sheen und seinem Team erzählt, waren teilweise sehr langatmig und konnten an
einigen Stellen wenig überzeugen.
Diese Kapitel gestalten sich hauptsächlich dadurch, dass Sheen und sein Team Verdächtige befragen und so langsam das Geschehen rekonstruieren. Dadurch wurde der Leser mit einer Wucht aus Dialogen und Erzählungen zugeschüttet. Schöner wäre es gewesen, wenn man den Abend aus der Sicht der Beteiligten geschildert hätte und sich nicht allein den Erzählungen bedient hätte.
Diese Kapitel gestalten sich hauptsächlich dadurch, dass Sheen und sein Team Verdächtige befragen und so langsam das Geschehen rekonstruieren. Dadurch wurde der Leser mit einer Wucht aus Dialogen und Erzählungen zugeschüttet. Schöner wäre es gewesen, wenn man den Abend aus der Sicht der Beteiligten geschildert hätte und sich nicht allein den Erzählungen bedient hätte.
Leider
hat Lodge auch zu viele Nebenbaustellen aufgemacht, welche viel zu sehr von dem
eigentlichen Fall ablenkten auch, wenn diese am Ende zu einem roten Faden
zusammengesponnen wurden. Teilweise wirkten die einzelnen Teile willkürlich
gewählt und zusammengebastelt. Es wäre überhaupt nicht nötig gewesen,
Liebeleien zwischen Erwachsenen und Jugendlichen, willkürliche Vergewaltigungen
und Drogenmissbrauch in die Geschichte einzufügen, wenn man den tatsächlichen
Fall größer und schöner ausgestaltet hätte.
Am
Ende der Geschichte, wenn der Fall dann endgültig aufgelöst wird, war nicht
nachvollziehbar, wieso das Ganze überhaupt geschehen ist. Natürlich muss es für
ein Verbrechen nicht immer eine Begründung geben, es wäre jedoch schön gewesen,
wenn man das, was man viele Seiten aufgebaut hat, schlüssig zu Ende gebracht
hätte.
Besonders
gut hat mir jedoch das letzte Drittel des Romans gefallen, als der Fall endlich
Fahrt aufgenommen hat und mein eine spannende Szene nach der anderen geliefert
bekommen hat. Hier wurde das Lesen wieder etwas leichter und man wollte das
Buch nicht mehr zur Seite legen.
Fazit
Insgesamt
ist „Bis ihr sie findet“ von Gytha Lodge ein durchschnittlicher Roman mit Schwächen,
aber auch einigen guten Passagen. Hätte Lodge an mancher Stelle einen
Handlungsstrang entfernt und den Fall besser ausgebaut, wäre die Geschichte
packender. Es wäre auch schön gewesen, weniger Dialoge als stilistisches Mittel
zu wählen, da man gerne mehr aus der Nacht des Verbrechens gelesen hätte.
Wenn man gerne Krimis liest und viel Wert auf Dialoge legt, könnte einem der Roman gefallen. Ansonsten ist es ein nettes Buch für Zwischendurch, mehr ist es aber leider nicht.
Bis ihr sie findet von Gytha Lodge - Hoffmann und Campe - 400 Seiten - Paperback - 14,90 EUR
Eine Rezension von © Das Lesezimmer
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