[REZENSION] 'WEIT WEG UND GANZ NAH' VON JOJO MOYES

Inhalt


Stell dir vor, du stehst als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern am Rande des Existenzminimums und dir bietet sich plötzlich die Gelegenheit, schnell und ohne jeglichen Aufwand an ein bisschen Geld zu kommen. Jess steckt in genau dieser Situation. 

Als sie nach einem langen Arbeitstag in einer Bar versackt und anschließend einem betrunkenen Mann namens Ed hilft, sicher nach Hause zu kommen, verliert dieser ein Geldbündel aus seiner Jackentasche. Jess steht vor der Entscheidung, eine ehrliche Finderin zu sein oder mit einem Schlag ihre Geldprobleme zu beseitigen. Jess trifft die Entscheidung, das Geld mitzunehmen. Als Jess sich dann plötzlich mit ihren Kindern und einem großen, pupsenden Hund in einer brisanten Situation wiederfindet, ist der einzige Mensch, der ihr in diesem Moment noch helfen kann, der Betrunkene aus der Bar. Dies ist für Jess der Beginn einer rasanten, witzigen aber auch schwierigen Reise mit ihrer Familie und einem fremden, den sie bestohlen hat.


Meine Meinung


Jojo Moyes Roman „Weit weg und ganz nah“ ist eine abwechslungsreiche Geschichte mit unterschiedlichen Charakteren, die man gar nicht besser hätte schreiben können.

Jojo Moyes Bücher beinhalten Geschichten, die sich von den Thematiken nicht mehr unterscheiden könnten. 
Doch eines muss man ihr lassen: Jede ihrer Geschichten hat einen gewissen Charme und einen eigenen Charakter, der den Leser gar nicht mehr loslässt.
Auch ihre Vorgänger-Romane „Ein ganzes halbes Jahr“ und „Eine handvoll Worte“ haben sich schnell einen Platz in meinem Herzen erschlichen.


Moyes überzeugt mit verschiedenen Sichtweisen


Dies bietet auch „Weit weg und ganz nah“. Man ist schnell in die Geschichte eingestiegen und bekommt einen Überblick über das Geschehen aus allen Richtungen. Die Geschichte wird von allen Charakteren erzählt, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Hierbei überwiegt der Teil von Jess und Ed, da diese die Hauptcharaktere der Geschichte sind.
Jojo Moyes gelingt es hierbei, der Geschichte einen gewissen Touch zu verleihen, da nicht nur die beiden Erwachsenen, Jess und Ed, etwas zu erzählen haben. Auch Jess Kinder, Tanzi und Nicky, tragen ihren Teil zu dieser Geschichte bei. Hierdurch bekommt die Geschichte eine gewisse Wendung, da man plötzlich in der Sicht einer Grundschülerin landet oder sich wiederfindet in den Gedanken eines pubertierenden Jugendlichen. Tanzis und Nickys Sichtweisen schaffen es, den Leser in zwei Welten zu entführen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vor allem Nickys Sichtweise bekommt in der Geschichte eine spannende Wendung, die die Geschichte noch einmal völlig auf den Kopf stellt. Durch die verschiedenen Erzählweisen schafft Jojo Moyes es, ein Familiendrama ins kleinste Detail zu beschreiben.

Jess Geheimnis, dass sie Ed bestohlen hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte. Dadurch schafft Jojo Moyes es immer wieder ulkige Situationen hervorzurufen, die den Leser wirklich bei Laune halten. Dadurch, dass Jess und Ed sehr unterschiedlich sind, ist es immer wieder eine Freude, wenn beide aufeinandertreffen. Hier hat Jojo Moyes wirklich zwei tolle Charaktere erschaffen. 


Ein Familiendrama wie im echten Leben


Der Roman beschreibt eine Geschichte, die in jedem Leben Platz finden kann. Jeder hat eine Familie, eine Partnerschaft oder Freundschaften. Diese Geschichte beschreibt nichts anderes als das, was wir jeden Tag in unseren Beziehungen erleben. Der Leser kann dadurch schnell seinen Platz in der Geschichte finden und dadurch überzeugt der Roman ganz klar. Jojo Moyes schreibt hierbei mit einer gewissen Leichtigkeit, die den Leser das Geschehen sehr schnell nahebringen kann.


Jojo Moyes hat mit diesem Roman wieder einmal gezeigt, dass sie wandelbare Geschichten schreibt und die Leser dadurch in ihren Bann zieht. Durch die Nähe zur Realität und der Selbstverständlichkeit, mit der Jojo Moyes ihre Geschichte schreibt, bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als diese nette, kleine Familie in sein Herz zu schließen. Denn man möchte am liebsten durch die Seiten hindurch in das Auto steigen und mit Jess, Ed, Nicky und Tanzi auf Reisen gehen. 


Fazit


Spätestens mit dieser Geschichte hat Jojo Moyes gezeigt, dass sie für jeden Leser und jede Person eine Geschichte hat. Hierbei ist es egal, wer man ist, man findet sich doch immer irgendwo in ihren Geschichten wieder. Dieser Roman ist eine klare Empfehlung für alle, die Spaß an Familiengeschichten haben und gerne lustige Geschichten lesen.

Weit weg und ganz nah von Jojo Moyes - Rohwolt - 512 Seiten - Paperback - 14,99 EUR


Eine Rezension von © Das Lesezimmer

2 Kommentare:

  1. Sehr lebendige und schöne Rezension, die durchaus neugierig auf das Buch macht!

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